DRK-Rettungshundeeinheit Münster feiert 25-jähriges Jubiläum
Seit dem Start 1999 ist die ehrenamtliche DRK-Rettungshundeeinheit Münster kontinuierlich gewachsen. Aktuell hat die Einheit 22 Mitglieder und ist mit insgesamt sechs geprüften Teams für Einsätze im Bereich Mantrailing und Flächensuche gut aufgestellt. Sie wird regelmäßig alarmiert, um vermisste Personen zu suchen – in Münster und weit darüber hinaus. Viele Menschen wurden dank ihres Einsatzes lebend gefunden und aus Notlagen gerettet.
„Am 1. September 1999 haben wir mit damals sechs Mitgliedern beim Deutschen Roten Kreuz Münster begonnen“, erinnert sich Leiterin Marion Dahlmann. „Wir wurden im DRK-Ortsverein Nienberge herzlich aufgenommen und man stürzte sich mit uns in das Abenteuer Rettungshundearbeit. Durch das große Netzwerk im DRK konnten wir schnell Kontakte zu anderen Rettungshundeeinheiten in Westfalen-Lippe herstellen und gemeinsame Ausbildungen sowie Übungen organisieren.“
Dahlmann, die im Februar dieses Jahres für ihre Rettungshundearbeit mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, berichtet, dass in den ersten Jahren zunächst die Flächenhundeausbildung die Hauptaufgabe war. Bei der Flächensuche geht es darum, mit den entsprechend ausgebildeten Hunden nach vermissten Personen in unübersichtlichem und oft schwer zugänglichem Gelände zu suchen. Häufig ist dies ein Waldstück. Es werden etwa Menschen gesucht, die sich verirrt haben oder möglicherweise suizidgefährdet sind. Manchmal sind es auch Menschen, die nach einem Unfall unter Schock stehen. Am häufigsten geht es um ältere, demenzerkrankte Menschen, die sich bei einem Spaziergang verlaufen und nicht zurück in ihre Wohneinrichtung finden.
„Doch schon früh hatten wir auch einen Mantrailer in der Ausbildung“, erinnert sich Dahlmann. Unter Mantrailing versteht man das Verfolgen einer, von der zu suchenden Person hinterlassenen, individuellen Geruchsspur. Der Hund muss hierbei alle anderen Gerüche ignorieren.
Nach erfolgreicher Ausbildung bestand das Team die erforderlichen DRK-internen Prüfungen und auch die anspruchsvolle Sichtungsprüfung bei der Polizei. „Wir stellten den ersten geprüften und gesichteten DRK-Mantrailer in Nordrhein-Westfalen“, freut sich die Leiterin der Münsteraner Rettungshundeeinheit. Mit ihrem Hund Bruno hatte Marion Dahlmann die Arbeit von Mantrailing-Hunden in Westfalen-Lippe entscheidend geprägt und vorangetrieben.
Seit 11 Jahren verfügt die Rettungshundeeinheit über ein eigenes Einsatzfahrzeug und kann zudem jederzeit auf ein weiteres DRK-Fahrzeug zugreifen, um so bis zu neun Hunde gesichert in den Einsatz zu bringen. Durch GPS-Geräte und Digitalfunk ist das Team für Übungs- und Einsatzsituationen sehr gut ausgestattet. „Wir haben gute Kontakte zu Ämtern und Behörden aufgebaut und über die Jahre ein großes Netzwerk für Trainingsgelände gebildet, so dass wir eine anspruchsvolle, professionelle Ausbildung leisten können“, erklärt Dahlmann.
Mit dem demografischen Wandel und steigender Lebenserwartung, der Zunahme von Demenzerkrankungen und auch Depressionen, wird künftig voraussichtlich mit mehr Einsätzen zu rechnen sein. So stiegen die Einsatzzahlen bereits in den letzten Jahren kontinuierlich an. Von 2019 bis 2024 gab es für die ehrenamtlichen Teams im Bereich Flächensuche und Mantrailing insgesamt 346 Einsätze. Die Nachfrage nach kompetenten Partnern bei der Vermisstensuche nimmt mehr und mehr zu. Die Polizei kann diesen Bedarf allein nicht decken. Eine professionelle Unterstützung durch fachkundige und empathische Ehrenamtliche leisten Rettungshundeeinheiten wie die des DRK in Münster.