Wiedereröffnung des Autismus-Therapiezentrums am neuen Standort
Das Team des Autismus-Therapiezentrums beim DRK Münster setzt sich inzwischen seit 36 Jahren mit Therapien, Beratungen und Fortbildungen für die Interessen und Bedürfnisse von autistischen Menschen und deren Angehörigen ein. Das DRK möchte auf diese Weise das gegenseitige Verständnis fördern und den Betroffenen eine bessere Lebensqualität ermöglichen.
Nach vielen Jahren im ehemaligen DRK-Haus an der Zumsandestraße 27 stand ein Umzug an. Glücklicherweise fand man in der 1. Etage des Gesundheitshauses an der Wolbecker Straße 21, direkt über dem DRK-Kleiderladen, sehr gut geeignete Räumlichkeiten. Nach einigen Umbaumaßnahmen, die von der Aktion Mensch maßgeblich gefördert wurden, zog das Team im Frühjahr 2023 dort ein, sodass die Klient*innen sich bereits gut an den neuen Ort gewöhnen konnten.
Zur heutigen offiziellen Wiedereröffnung begrüßte DRK-Vizepräsidentin Simone Wendland rund 40 Gäste. In einer moderierten Gesprächsrunde befassten sich Nicole Roßbach, Leiterin des Autismus-Therapiezentrums, Claudia Finger-Heints, Referentin Autismusambulanzen beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, und Bärbel Wiethaus-Thrän vom Autismus-Regionalverband Münster mit dem Thema „Autismus in Münster“.
Neben dem Autismus-Therapiezentrum in Münster bietet das DRK seit 2017 auch in Dülmen eine Autismus-Ambulanz. Das Team besteht insgesamt aus acht Therapeut*innen, die zusammen rund 65 Klient*innen pro Jahr betreuen. „Auch wenn die Anfragen stetig zunehmen, arbeiten wir zum Wohle unserer Klient*innen intensiv daran, die Warteliste möglichst kurz zu halten“, erklärt Roßbach.
Eine neue Kooperation vernetzt das DRK mit dem Stadtmuseum Münster. Gemeinsam mit Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Stadtmuseums, wurde ein Konzept speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus entwickelt. So können Museumsbesuche in ruhiger und möglichst reizarmer Atmosphäre stattfinden.
Auch die Angehörigen hat das DRK im Blick und bietet eine neue Gruppe zur Vernetzung und Selbsthilfe an. Die Gruppe für Angehörige hochfunktionaler Autist*innen trifft sich künftig einmal pro Monat. „Die hohen Begabungen und Fähigkeiten, welche diese Gruppe von Menschen im Autismusspektrum kennzeichnen, führen in der Regel zu hohen allgemeinen Erwartungen und Anforderungen, denen Betroffene mit großer Anstrengung gerecht zu werden versuchen, oft mit großem Erfolg“, so Roßbach. Das alles verlange den Angehörigen Verständnis, Unterstützung, Eingehen auf spezielle, ungewöhnliche Bedürfnisse und den klugen Umgang mit eigenen Emotionen ab, weiß Dr. Claudia Nowack, die selbst Angehörige ist und die Gruppe ehrenamtlich leiten wird.
V.l.: Johanna Moratz (Kreisrotkreuzleiterin, DRK Münster), Bärbel Wiethaus-Thrän (Vorsitzende Autismus-Regionalverband Münster), Simone Wendland (Vizepräsidentin, DRK Münster), Nicole Roßbach (Leiterin Autismus-Therapiezentrum) und Claudia Finger-Heints (Referentin Autismusambulanzen, DRK-LV Westfalen-Lippe)