DRK-Kita Meerwiese erhält Gütesiegel als Familienzentrum
Die DRK-Kindertageseinrichtung Meerwiese in Münster-Coerde wurde vor kurzem erfolgreich als Familienzentrum zertifiziert. „Wir sind stolz, dass wir dadurch den Familien nun so viele zusätzliche Angebote machen können“, freut sich Sascha Razlaf, der die Einrichtung zusammen mit Lisa Imasuen und Jenny Lohmann leitet.
Erste Ideen dazu hatten die Beteiligten schon vor rund drei Jahren. Allerdings musste die Umsetzung erst einmal warten – Corona kam dazwischen. „Für mich begann der Prozess 2021 mit einer Fortbildung, die mir gezeigt hat, was es eigentlich bedeutet Familienzentrum zu werden“, erklärt Razlaf. Im Anschluss gründete das 34-köpfige Kita-Team eine Projektgruppe: aus jeder Gruppe beteiligte sich ein*e Kolleg*in. „Und dann ging es los: Wir haben unseren Sozialraum analysiert und herausgefunden, was es im Radius von 1,5 km rund um die Meerwiese schon alles gibt“, so Razlaf weiter.
Jedes Familienzentrum gibt sich anhand der Sozialraumanalyse einen passenden Schwerpunkt. Das Team der Meerwiese wählte dazu die Themen „Familien in schwierigen Lebenssituationen“ sowie „Migration und Integration“. Wichtig sind zudem Kooperationen mit anderen Akteur*innen im Quartier. Dazu zählen die Familienbildungsstätte Anna-Krückmann-Haus, der Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE), die Stadtteilbücherei Coerde, der SV Teutonia Coerde, mehrere Logopädie-Praxen sowie die Beratungsstelle Frühe Hilfen des Gesundheitsamtes.
Die Projektgruppe machte sich ans Werk, knüpfte Kontakte und entwickelte Konzepte. „Am Anfang dachten wir, das schaffen wir nie“, erinnern sich die Mitarbeitenden Jan Nienkamp und Kim Schiller, „aber jetzt sind wir am Ziel!“ Zur erfolgreichen Zertifizierung mussten umfangreiche Unterlagen bei der pädquis Stiftung eingereicht werden, bevor der DRK-Kita Meerwiese das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ verliehen wurde.
Die pädquis Stiftung ist vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen als Zertifizierungsstelle damit beauftragt, Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zu Familienzentren zu zertifizieren. Nach einem erfolgreichen mehrstufigen Prüfverfahren auf Basis von festgelegten Kriterien wird den Einrichtungen das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ durch das Ministerium verliehen. Es ist für vier Jahre gültig.
Elterncafés oder Infoveranstaltungen zu pädagogischen und familiären Themen tragen im Familienzentrum Meerwiese ebenso zur Prävention und frühen Förderung bei, wie kreative und Bewegungsangebote für Eltern und Kinder. Angeboten werden unter anderem gemeinsames Basteln, Tanzen oder auch Yoga. „Wir möchten Eltern aber auch dabei unterstützen, die Entwicklungsschritte ihrer Kinder nachzuvollziehen und später einen guten Übergang in die Grundschule zu ebnen“, berichtet Razlaf, „und für Familien mit einem Migrationshintergrund ist es wichtig genau zu erklären, wie Kita eigentlich funktioniert.“
Durch die Bündelung der Angebote verschiedener Träger führt das DRK-Familienzentrum Bildung, Erziehung und Betreuung mit bestehenden Angeboten der Familienbildung, -beratung und -unterstützung zusammen. Familien haben somit eine verlässliche Anlaufstelle für Alltagsfragen im Quartier.
Über das Konzept der Familienzentren NRW
Mit der Schaffung von Familienzentren wird Eltern in NRW seit dem Kitajahr 2006/2007 der Zugang zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten erleichtert. Mit der Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren trägt das Land Nordrhein-Westfalen zu einer erweiterten Unterstützungsstruktur für Kinder und Eltern bei, um den wachsenden Herausforderungen an den Familienalltag zu begegnen.
Ziel des Landesprogramms ist es, Familien bei der Erziehung und im Alltag zu unterstützen und damit sowohl zu einer frühzeitigen Förderung und Prävention als auch zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zu mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Gerade bei der frühen Förderung junger Familien haben die Familienzentren eine Schlüsselstellung. Sie sind erfolgreiche Präventionsmodelle und unverzichtbar, wenn es darum geht, Kindern bestmögliche Startchancen zu eröffnen. Sie sind ebenso unverzichtbar bei der Förderung der Erziehungs- und Bildungskompetenz der Eltern.