Projekt erfolgreich abgeschlossen: Stärkung der muslimischen und alevitischen Sozialarbeit vor Ort
Von Juni 2022 bis Dezember 2023 war die Integrationsagentur des DRK Münster Projektstandort im NRW-weiten Projekt „Dialog- und Lernplattform zur Unterstützung und Stärkung muslimischer und alevitischer Sozialarbeit vor Ort“.
Es ging dabei um eine Vernetzung mit den muslimischen und alevitischen Gemeinden und Vereinen in Münster. Gleichermaßen richtete sich das Projekt aber auch sensibilisierend an die Dominanzgesellschaft und machte es sich zum Auftrag eine zugewandte, offene Haltung der öffentlichen Verwaltung und der freien Träger des Sozialwesens gegenüber muslimischen Gemeinden und Vereinen zu erwirken.
Während des Projekts fand eine Exkursion zum Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen (BFmF e. V.) in Köln statt. Das BFmF e. V. gilt als ein Best-Practice-Beispiel muslimischer Wohlfahrtspflege in NRW. Geschäftsführerin Hanim Ezder führte die Gruppe – bestehend aus Fachkräften der Verwaltung und des Sozialwesens sowie aus der muslimischen Community - durch die 2000 m² des Vereinsgebäudes. BFmF ist heute ein bedeutender Träger der Sozialwirtschaft in Köln. Der Verein wurde im Jahr 1996 von muslimischen Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern gegründet. Aus der Empowermentinitiative entwickelte sich im Laufe der nun 27-jährigen Tätigkeit ein großes Zentrum der Sozial- und Bildungsarbeit für alle Menschen. "Die vielen bedarfsgenauen, smarten Angebote und perfekt ineinandergreifenden Bereiche, die fachlichen und sprachlichen Kompetenzen, den Zugang zu den Communities vor Ort zu sehen war eine bereichernde Erfahrung für die Fachkräfte aus Sozialwesen und Verwaltung", erklärt Matthias Utech von der Integrationsagentur des DRK Münster.
Der Workshop "Muslimische Sozialarbeit stärken" fand zum Projektabschluss beim DRK Münster statt. Diskutiert wurden die Ressourcen und Potentiale einer muslimisch geprägten Sozialarbeit für die Communities und das Sozialwesen sowie die Gesellschaft im Allgemeinen. Aber auch Bedarfe, Hürden und Ausschlusserfahrungen in der Praxis wurden benannt. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Zentrum für Islamische Theologie, Uni Münster) folgten zwei Expert*innen aus der Praxis, die ihre Organisation mit Bezug auf die Leitragen vorstellten: Nilgün Filiz (stellv. Geschäftsführerin von BFmF e. V., Köln) sowie Samee Ullah (Vorstandsmitglied von An-Nusrat e. V., Frankfurt). Im Anschluss an die Impulsvorträge ging es in einen spannenden, ergebnisorientierten Austausch, dessen Ergebnisse in einer von Serkan Özaltan (MSO-Fachberatung/ Paritätischer NRW) moderierten Podiumsdiskussion zusammengeführt wurden.